17. September 2025

Accelleron ruft energieintensive Branchen zur Partnerschaft für Wasserstoff auf

Baden AG/London - Accelleron hat auf der London International Shipping Week an die energieintensiven Sektoren appelliert, gemeinsam den Nachfragedruck nach Wasserstoff zu erhöhen. Allein sei es auch der Schifffahrt nicht möglich, eine ausreichende Produktion für ihr Netto-Null-Ziel zu erreichen.

(CONNECT) Accelleron ruft die Schifffahrt dazu auf, sich mit anderen Branchen zusammenzutun, um eine kritische Nachfragemasse für grünen Wasserstoff zu erreichen und so die Produktion anzukurbeln. Dieses Fazit zieht der Badener Hersteller von Abgasturboladern für Dieselgrossmotoren in seinem ersten Bericht zur Dekarbonisierung der Schifffahrt mit dem Titel „Sackgasse: Was verhindert den Übergang zu CO2-neutralen Kraftstoffen in der Schifffahrt?“ Das Unternehmen hat ihn am 16. September auf der London International Shipping Week öffentlich vorgestellt und diskutiert.

Demnach muss die Schifffahrt auf Kraftstoffe umsteigen, die auf grünem Wasserstoff basieren, will sie das Netto-Null-Ziel erreichen, heisst es dazu auch in einer Mitteilung. Doch diese seien auf dem Markt rar und unerschwinglich teuer, obwohl die Antriebstechnologie für Schiffe mit CO2-neutralen Kraftstoffen bereits existiere. Darüber hinaus werde sie von grossen Reedereien unterstützt, die Hunderte neuer Schiffe bestellt hätten.

Wie Accelleron vorrechnet, sind Schifffahrt, Luftfahrt, Stahl, Zement, Energie und Landwirtschaft für etwa 70 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich. Sie benötigen insgesamt rund 500 Millionen Tonnen grünen Wasserstoff, bisher sind jedoch nur 38 Millionen Tonnen in Planung. Um die nötige Menge zu produzieren, bräuchte es Investitionen in Höhe von 9 Billionen Dollar, zugesagt sind jedoch weniger als 320 Milliarden Dollar.

Die Lösung liege nicht im Wettbewerb der einzelnen Sektoren um CO2-neutrale Kraftstoffe, sondern in einer Bündelung der Kräfte, um gemeinsam eine kritische Nachfragemasse zu erreichen. Das würde das Risiko für Mega-Wasserstoffprojekte senken und genügend Kapital dafür anziehen.

„Als Branche haben wir bereits in relativ kurzer Zeit bewiesen, dass wir unsere globale Flotte auf eine dekarbonisierte Welt vorbereiten können“, so CEO Daniel Bischofberger in seinem Vorwort zu dem Bericht. „Jetzt ist es an der Zeit, mit anderen Sektoren zusammenzuarbeiten, um die Kraftstoffe zu sichern, die wir alle brauchen, um endlich das Ziel der Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Beim Erreichen von Netto-Null geht es also nicht nur um Kraftstoffe oder Systeme, sondern um die Schaffung des neuen Paradigmas der Partnerschaft“. ce/mm

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