Neue Pariser Seilbahn hängt an Schweizer Seilen von Fatzer
16. Dezember 2025
BFE-Studien halten Elektrifizierung von Schwerverkehr für machbar
(CONNECT) Das Bundesamt für Energie hat die Schlussberichte zweier Forschungsprojekte publiziert, die sich mit der zunehmenden Elektrifizierung des Güterschwerverkehrs in der Schweiz befassen. Das Projekt Swiss e-Cargo wurde unter der Leitung des BFE vom Zürcher Forschungs- und Beratungsinstitut INFRAS, dem Paul Scherrer Institut, der Schweizerischen Post, dem auf elektrische schwere Nutzfahrzeuge (E-SNF) spezialisierten Winterthurer Designwerk, einer Vielzahl von Praxispartnern und einer Begleitgruppe von Fachleuten realisiert. Es verfolgte das Ziel, einheimische Unternehmen bei der Elektrifizierung ihrer Flotten gezielt zu unterstützen, Entscheidungsgrundlagen zu schaffen und Behörden beim Aufbau einer bedarfsgerechten öffentlichen Ladeinfrastruktur zu begleiten.
Bei diesem Projekt dominierte in allen durchgespielten Szenarien das sogenannte Depotladen. Das Aufladen von Elektrofahrzeugen an ihrem regulären Standort, meist dem Unternehmensgelände, wird häufig von Logistik-, Handels- und kommunalen Unternehmen für ihre Lastwagenflotten genutzt. Gemäss dieser Studie bietet das Depotladen eine wirtschaftlich tragfähige, betrieblich praktikable und technisch umsetzbare Möglichkeit, grosse Teile des Güterverkehrs zeitnah zu elektrifizieren.
Im Schlussbericht heisst es, dass die Elektrifizierung des Güterverkehrs in der Schweiz technisch machbar ist und massgeblich zur Reduktion der Treibhausgasemissionen beiträgt, aber klare regulatorische Rahmenbedingungen und Investitionssicherheit voraussetzt. Ausser konkreten Handlungsempfehlungen liefert dieses Projekt auch ein praxistaugliches Werkzeug zur Modellierung der erforderlichen Ladeinfrastruktur und Netzanschlussleistung bei der Elektrifizierung von Depots.
Das Projekt Zukunft elektrischer Strassengüterverkehr Schweiz (CIS4BET) untersuchte den Markthochlauf von elektrischen Lastwagen, den damit verbundenen Ladeinfrastrukturbedarf in Depots und an öffentlichen Standorten sowie den zusätzlichen Strombedarf bis 2050. Durchgeführt wurde es vom Berner Beratungs- und Forschungsbüro Ecoplan, dem Energy Storage Research Centre der Berner Fachhochschule und dem halbstaatlichen Energieunternehmen BKW.
Dem Schlussbericht zufolge sind die zentralen Einflussfaktoren auf den Markthochlauf die Batteriepreise, die Energiepreise für Strom und Diesel, die Kosten der Ladeinfrastruktur sowie die regulatorischen Rahmenbedingungen. Insbesondere würden die Leistungsabhängige Schwerlastabgabe (LSVA) und eine mögliche Abgabe auf Elektrofahrzeuge als Ersatz für die Mineralölsteuern auf fossile Treibstoffe die Wettbewerbsfähigkeit und Vorteile belasten. Auf der anderen Seite dürften CO2- Emissionsvorschriften für Neufahrzeuge sowie Förderbeiträge zur Unterstützung der Realisierung von Depot-Ladeinfrastruktur dem entgegenwirken. Die BKW kam in einer vertieften Fallstudie für ihr Versorgungsgebiet zu dem Schluss, dass sich durch den kombinierten Einsatz von Photovoltaik und stationären Speichersystemen nicht nur der Netzausbaubedarf, sondern auch die Stromkosten wesentlich reduzieren lassen. ce/mm