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29. September 2025
Forschung bringt neue Erkenntnisse zu Schaufensterkrankheit
(CONNECT) Forschende der ETH und des Kantonsspitals Baden haben in einer Studie gezeigt, dass die kleinsten Blutgefässe, die Kapillare in den Muskeln, bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit eine grössere Rolle spielen als bisher angenommen. Sie schlagen vor, diesen winzigen Gefässen bei der Entwicklung zukünftiger Therapien mehr Beachtung zu schenken.
Die Krankheit wird durch die chronische Verengung grosser Arterien in den Beinen infolge von Atherosklerose verursacht. Die Folge sind Schmerzen in den Beinen beim Gehen, die beim Stehenbleiben verschwinden. Betroffene kaschieren dies oft durch Schaufensterbummeln, daher der landläufige Name Schaufensterkrankheit.
Doch während chirurgische Eingriffe darauf abzielen, die Durchblutung der grossen Arterien wiederherzustellen, schreitet die Krankheit weiter voran. Deshalb hat das ETH-Team laut einem Bericht der ETH einen Datensatz mit über 100'000 Zellen erstellt. Dieser lieferte mit bisher unerreichtem Detailgrad eine Karte der Muskel-Mikroumgebung.
Diese legte offen, dass besonders die Endothelzellen, die für Nährstoff- und Sauerstofftransport zuständig sind, bei Betroffenen nicht richtig funktionieren. So können sie sich normalerweise gut erneuern. Doch bei dieser Krankheit bleiben die Schäden bestehen und stören die Funktion der Gefässe dauerhaft. Auch „die Immunzellen im Muskel nahmen während der Schaufensterkrankheit ein stärker entzündungsförderndes Profil an“, erklärt Studienleiterin Katrien De Bock.
Mit diesem Wissen könnten sich künftige Therapien auf die Reparatur der kleinsten Blutgefässe konzentrieren und so die Entzündungen im Muskel reduzieren. Das, so die ETH, würde die Lebensqualität von Millionen Betroffenen verbessern. ce/mm